Der Stammhof Mügge – Oberwüsten Nr. 11
Familienforschung

Schöttmar den 4 Martz 1711
Johan Hinrich Mügge, weiland Johan Müggen in der Oberwüsten nachgebliebener Ehelicher Sohn hat sich ehelich verlobet mit Trincken, weiland Hermann Meyerß zu Pehlen Eheleiblichen Tochter. Sponso ist Meinem gnädigen Herrn Eigen. Sponsa aber Sr königl. May. in Preußen Eigen, hat sich aber laut Freybriefes freygekauftt u. Meinem gnädigen Herrn sich wieder Eigen gegebn. Sponsa verbeßert Müggen stette mit 150 thlr Ehrn Kleide, u. aller theile 4 davon der Meyer zu Pehlen sogleich bey den brautwagen gibt 40 thlr an barem gelde, u. zwey Kühe, das pferd soll der Junge Mügge Künftig jahr haben, u. den rest jährlig mit 5 thlrn erwarten.
Und weiln Sein Vatter Johan Rasche und seine Mutter Frühzeitig Verstorben, und dieses sein Bruder Bartold Rasche die Müggesche stette bißhero administriret, undt nun mit seiner Frauen Margareten Herman Müggen Tochter 4 Söhne u. 2 Töchter [ab!?], u. die leibzucht beziehen muß, so haben sich der alte u. junge Mügge folgender gestalt verglichen.
Der junge Mügge soll das Leibzuchtshauß in den stand setzen, daß der alte darin wohnen könne, nembl. Eine Cammer u. Kuhstall davor bauen laßen. Wovor Rasche bürge geworden u. versprochen, wan der Junge Mügge solches nicht thun sollte, Er solches alles bauen laßen u. dem jungen Meyer in Seines Seel. Vattern annoch rückstendigen brautschatze kürtzen wollte. Was die länderey betrifft, so soll der alte Mügge 6 schs. landes bey der leibzucht haben, solange die alte Mutter lebet, welche 4 scheffelsaet hat. Nach ihrem Tode aber sollen die 4 scheffelsaet zwischen dem jungen u. alten Müggen getheilet undt also daß der alte Mügge alßdam 8 scheffelsaet bekömbt. In den 6 scheffelsaet landes aber ist das halbe Spint landes im garten mitbegriffen. Die instehende Ernte gibt der Junge Mügge dem alten Müggen den dritten schoeff von Roggen. Dagegen behält der Junge Mügge von obgedachten 6 scheffelsaet landes 2 scheffelsaet landes, u. der alte Mügge behält einen Kopf von dem gemergelten lande. Nach der Ernte aber nimbt der alte Mügge seine versprochene 6 scheffelsaet landes, wo er will. Sollte des alten Müggen Frauen Mutter zwischen hier u. Michaely sterben, so muß der alte Mügge die Leibzuchts stücke nehmen, sollte sie aber im leben bleiben, nimbt der alte Mügge die 6 schs. landes, weil sie alle Meyer(?) sein, wo er will, u. läßet alßdan das gemergelte stück landes wiederumb liegen. Von den verhandenen Mist, u. sch... soll der alte Mügge dieses jahr ein stücke zur Gerste düngen. Was die Fruchtbahrn Bäume betrifft, ist verabredet, daß der alte Mügge von den apfelbäumen haben soll zwey große u. zwey kleine, von den birnbäumen drey bäume, zwey große u. ein klein.
Und weilen der alte Mügge auff den Hofe drey Milche Kühe u. Ein zwey jähriges Rind u. Ein jährige Kalb gehabt, so soll der alte Mügge davon Eine Kuh u. zweyjähriges Rind behalten, nach der alten Mutter Tode aber soll der junge Mügge dem alten Müggen zwey Kühe auff dem Dreischn in die weide gehen laßen. Von den Vorhandenen Zweyen Schweinen soll der alte Eins behalten.
Was die Kinder betrifft. So ist den vorhandenen 4 Söhnen jedem 30 thlr u. Sein Höltzern Zeug Kraft dieses verschrieben. Denen 2 Töchtern aber jeder 40 eine Kuh u. dabey Ein jährig Kalb. Von dem Höltzernen Zeuge auff den brautwagen u. zum Ehrenkleide eine Uhrkunde. Item soll der Junge Mügge diesen zweyn Töchtern solange sie Unverheyrahtet bleiben, Einer jeden jährlich ein Spint leinsahmen sän u. denen Eltern als leibzüchtern Ein Halb scheffel leinsahmen sän. Zusammen ein scheffel. [Wieder gestrichen: „Der Eiserne ofe ist dem jüngsten Sohn verschrieben dem die Finger abgehauen“] ...[Hier?] ist specificiret welcher ofe es sein solle. auß der leibzucht den entlich angeben nach der Eltern Tode, aber aus dem rechte Hause.

Quelle: LAV NRW OWL L 108 A Bd. 163 Seite 107. Transkribiert Margit Lenniger.

Quelle: KB-Wüsten/Cop-1711-[002]

Kinder:

Quelle: KB-Wüsten/Geb-1712-[009]

Schötmar d 29t. 9br 1720.
Johann Henrich Mügge Wittiber trit zu andern ehe mit Anna Ilsabein Simons, Tönß Simons, ehel. Tochter, Sponsus ist eigen, Sponsa aber frey, gibt sich aber Meinen gdst Herrn eygen, Sponsa verbeßert Müggen stette mit 100 thlr Völligen Brautwgen, nebst 3 Kühe und 1 pferdt, wobey verabredet, daß 50 thlr gleich Beym Brautwagen ausgezahlet, daß übrige auff Terminen, und Zwar alle Jahr mit 5 thlr ab Bezahlet werden solle, der Bräutigam verspricht in regard, ihres eingebrachtes seiner ZuKünfftigen Braut 22 Jahr auff Müggen stette zu Meyern, Zu dem ende wen er versterben solte, nach ihren gefallen sich wieder darauff zu verheyrahten, und nach verfließung deßen die Leibzucht zu Beziehen, der Bräutigam hat eine Tochter von voriger ehe, wird sich dieselbe nach ihrer gelegenheit so gut und Beßer Verheyrahten können, und dan Mänl. Erben erfolgen solten, so williget er ein, daß derselbe Salvis his Condition.. vor seiner Halbschwester voriger ehe erben solte.

Quelle: LAV NRW OWL L 108 A Nr. 163 Seite 248. Transkribiert Margit Lenniger.

Quelle: KB-Wüsten/Cop-1721-[001]

Kinder:

Quelle: KB-Wüsten/Geb-1721-[000]

Quelle: KB-Wüsten/Geb-1725-035

Quelle: KB-Wüsten/Kon-1739-[M12]

Schötmar d 24t April 1727.
Daniel Henrich Harde, Herm Harden in der unter-Wüsten ehel. Sohn, hat sich ehel. verlobet mit Anna Ilsabein weyland Johan Henrich Müggen aus der ober Wüsten nachgelaßenen Wittiben. Sponsus ist frey, Sponsa aber gdstr Herrschafft eigen: Sponsus Verbeßert Müggen Stette mit 150 thlr Wovon 50 thlr auff den ehrentag be Zahlet werden sollen, daß übrige soll Jährl. mit 5 thlr abgeführet werden, item einen landüblichen Brautwagen, ein pferd, 2 Kühe, 2 Rinder, 4 Schweine, 4 Sack Korn, nemlich 1 Sack Rocken, ein Sack gersten, und 2 Sack Voll Habern. Dagegen bleibet er in denen Meyer Jahrn wie es laut protocollo vom 29 t 9br 1720 dieser seiner Braut verschrieben, und zur leibzucht was die Vorige leibzüchters gehabt.

Quelle: LAV NRW OWL StaD L 108 A Nr. 163 Seite 387 Transkribiert Margit Lenniger.

Quelle: KB-Wüsten/Cop-1727-005

Quelle: KB-Wüsten/Ges-1771-035