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Aquarell von R. Haase

Pecherhof - Oberwüsten Nr. 5
Torbogeninschriften

Torbogeninschrift der Leibzucht

ANNO 1842 DEN 21TEN YULIUS HAT DIEDERRICH HENRICH WUSTENBECKER
UND ANNA ELISABETH
STURHANEN HABEN DIESES HAUS BAUEN LASSEN · WIR BAUEN HAUSER UND PALASTE
UND SIND
HIER DOCH NUR FREMDE GASTE WOHL DEM DER IN DER HIMMELSSTADT NUR EINE
SCHONE WOHNUNG HAT
DEN SELICH SIND DIE GOTTES WORT HOREN UND ZUGLEICH WAHREN
·
MEISTER PHILIPP YUNGEBLUT

Die umlaufende Inschrift auf der Rückseite der Leibzucht.

GOTT MEIN VATER DEINE LIEBE REICHT SOWEIT DER HIMMEL IST DEINES
WOHLTHUNS STARKE TRIEBE SIND SO EWIG ALS DU BIST.
DEINER HULD UNENDLICHKEIT GOTT ERSCHOPFET KEINE ZEIT
UND WERK AN DIE VIELEN PROBEN DEINER GUTE WURDIG LOBEN

Anna Marie Sophie Amalie Pecher (* 1785) ist einzige Tochter und Hoferbin des Hofes Oberwüsten Nr. 5. Sie heiratet 1811 Johann Christoph Ludwig Drake, den Hoferben des Mittelhalbmeier-Hofes auf dem Voßhagen, Oberwüsten Nr. 2. Sie zieht zu ihrem Ehemann und überlässt ihr Erbe, den kleinen Halbmeier-Hof, ihrem Schwager Johann Friedrich Anton Drake, der nun nach lippischem Namensrecht den Namen Pecher führt. Er heiratet 1815 die aus Unterwüsten Nr. 19 stammende Anna Elisabeth Sturhahn. Johann Friedrich Anton Drake stirbt früh. Anna Elisabeth Sturhahn, jetzt Besitzerin des Pecher-Hofes, heiratet in zweiter Ehe 1835 den in Unterwüsten Nr. 22 geborenen Dietrich Henrich Wüstenbecker. Sie beide, wie die Torbogeninschrift aussagt, lassen Anno 1842 von Meister Jungeblut das große Leibzuchtgebäude bauen.
Nachdem Anna Elisabeth Sturhahn 1859 gestorben war, heiratet Dietrich Henrich Wüstenbecker die 
29 Jahre jüngere aus Pillenbruch stammende Einliegerstochter Friederike Florentine Amalie Tölle.
Ihnen werden auf der Leibzucht noch drei Kinder geboren.  

Inschrift neben dem heutigen Eingang:

ICH LIEGE UND SCHLAFE GANS MIT FRIEDRN
DEN DU HERR HILFST MIR DAS ICH SICHER SCHLAFE

Inschrift im inneren Dielenbereich::
DER HERR SEGNE UNSERN AUSGANG UND
EINGANG VON NUN AN BIS IN EWIGKEIT
 

SEID FRÖHLICH IN DER HOFFNUNG GEDULDIG
IN TRUBSAHL HALTET AN IM GEBAT
SOLI DEO GLORIA


Quellen: Schubert, Erwin: Zeugen aus der Vergangenheit Wüstens. Ortsnamen, Torbogen- und Grabinschriften. Wüsten 1990. S. 58f.
  Wüstener Kirchenbücher im Archiv der Lippischen Landeskirche Detmold.
  Fotos: K. Pumpenmeier: 2009.