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Johann Dietrich
Gerhard Siegmund Köhler 1792–1805,
11. Pastor in Wüsten |
Pastor Köhler war von April 1792 bis April 1805 Prediger in
Wüsten. Er wurde um 1753 geboren. Sein genaues Geburtsdatum
und sein Geburtsort sind
nicht bekannt. Vor seiner Pfarrstelle in Wüsten, war er 10
Jahre lang Subkonrektor in Detmold. Seit 1781 war er
Landeskandidat. |
Schon bald nach der Berufung zum Pastor
nach Wüsten, heiratete er die aus Elbrinxen stammende
Wilhelmina Carolina Schönfeld, wo ihr Vater, Heinrich
Wilhelm Schönfeld, von 1771 bis 1803 Pastor war. Das Paar
wurde am 10. Mai 1792 in Schwalenberg von Pastor Wilhelm
Friedrich Mücke getraut, der auch später Taufpate seines
Sohnes wurde. Am 10. Dezember 1793 wurde ihnen ein Sohn
geboren, dem sie den Namen Johann Friedrich Wilhelm Lüder
gaben. Ihr einziges Kind starb aber schon nach knapp einem
Monat, am 5. Januar 1794, an Husten und Kinderschürken. Er
wurde von seinem Vater am 7. Januar auf dem Wüstener
Friedhof beerdigt. |
13 Jahre lang war Pastor Köhler
Prediger in Wüsten, "aber 1805, weil er dem Trunke ergeben
war, seines Dienstes entlassen". Seine Frau trennte sich von
ihm und ließ sich scheiden. Er zog auf den Hof von Kolon
Johann
Herm Seegerbartold alias Boberg in Oberwüsten Nr.7.
Die Gemeinde Wüsten gab ihm bis zu seinem Tod im 69.
Lebensjahr am 15. Juli 1822 einen Unterhalt. Er wurde am 19.
Juli 1822 auf dem Wüstener Friedhof begraben. |
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Zwei Seiten aus dem verloren geglaubten und teilweise
erhaltenem Manuskript der
"Lipp. Pfarr- und Literärgeschichte". |
Wir verdanken Pastor Köhler viele
Hinweise über die Wüstener Personen in den Kirchenbüchern,
die oft über die normalen Einträge über Geburt, Hochzeit und
Tod hinausgehen. Ebenso hat er in den Kirchenbüchern eine
Chronik über die Zeit, in der er in Wüsten tätig war,
verfasst. |
Der sehr
wissenschaftlich gebildete Mann gab im Jahr 1815 einen Band
"Neue Beiträge zu Pustkuchens Denkwürdigkeiten" in sehr
breiter Darstellung heraus. Er erbat sich vom Lippischen
Konsistorium die älteren Kirchenakten zur Abfassung einer "lippischen
Pfarr- und Literärgeschichte", von der nur Teile - etwa 250
Seiten - seines umfangreichen Manuskriptes erhalten
geblieben sind. |
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Todes-Anzeige
im "Fürstlich Lippischen Intelligenzblatt" Nr. 30 am
Sonnabend, den 27. Juli 1822. Die Anzeige wurde aufgegeben
von Pastor Friedrich Konrad Krüger, seinem Nachfolger im
Amt. |
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Quellen: |
Butterweck, Wilhelm, Pastor in Schötmar: Die Geschichte
der Lippischen Landeskirche. Verlag Fritz Dröge, Schötmar,
1926. Hier besonders die Kirchegemeinde in Wüsten mit ihren
Pastoren. |
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Dreves, August: Geschichte der Kirchen, Pfarren,
geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen
Landes. Lemgo, Druck und Verlag von F. L. Wagner, 1881. |
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Wüstener Kirchenbücher im Archiv der Lippischen Landeskirche
in Detmold |
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