Dietrich
Heinrich Clüver, Sohn des Superintendent Johann
Clüver, Pastor in Varenholz und später Heiden, war von 1770
bis 1791 Pastor in Wüsten. (Sein Vater war aus Ostfriesland, wo
seine Gemeinde Loppersum überschwemmt war, nach Lippe gekommen.)
Er studierte in Detmold, Rinteln und
Bremen und wurde 1752 Landeskandidat. 1763 trat er seine erste
Pfarrstelle in Haustenbeck an. Im Jahre 1770 wurde er Pastor in
Wüsten, wo er von Superintendent Wessel am Himmelfahrtstag, dem
25. Mai 1870, eingeführt wurde. Von den schmalen Einkünften -
Wüsten und Haustenbeck waren die gerigdotiertesten in Lippe -
mußte er noch 50 Thaler jährlich "zur Verbesserung" des
Pastors Linse in Lipperode und des Pastors Schönfeld
in Detmold III "bis zu deren anderweitige Beförderung"
abgeben.
Seine Frau war eine Amalie Charlotte Ribbentrup. Als Kinder werden
genannt: Johann Georg Conrad, geb. 1. Februar 1771; Johann Wilhelm
Gottlieb, geb. 10 Februar 1773; Christoph Ludwig Emilius, geb 8.
Oktober 1777. Konfirmiert wurden hier in Wüsten 1780 Johann
Dietrich
Christ. geb. am 5. Februar 1767 und 1781 Johann Simon Wilhelm
Theodorus, geb. August 1769.
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Im Jahre 1772
beurteilte das Konsistorium seine
eingeschickte Predigt als "ein trauriges Phänomen, abgeschmackt,
teils lächerlich und anstößig wegen des Vergleichs des
Heilandes mit der roten Kuh." Schubert meint: "Man tat ihm wohl
unrecht, denn dieses Urteil beruhte allein auf der
Überprüfung [dieser einen] eingeschickten Predigt." |
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Pastor Clüver hat das Kirchenbuch nur bis
März 1788 selbst schreiben können und Ende 1788 sowie Anfang
1789 noch ein paar zittrige Einträge gemacht. Er war erblindet.
Einige Eintragungen hat er wohl einem der Kinder diktiert, das dann
allerlei Fehler machte. Auch in die Kirche und auf die Kanzel
mußte er sich leiten lassen. Er starb im 60. Lebensjahr am 24.
März 1791.
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Pastor Klüver trug mit zittriger Hand
den Namen des Täuflings ein. Die weiteren Eintragungen sind von
anderer Hand. Hier ein Eintrag vom 17. Januar 1790. |
Seine Witwe wohnte
auf Pillenbruch, starb 72 Jahre alt am
31. Oktober 1806 und wurde in Wüsten begraben.
Sein älterer Bruder, Johann Clüver, war ebenfalls Pastor. Er
versah seinen Dienst in Talle und starb dort am 1. März 1778.
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