Actum Schötmar am 7ten October 1803.
Johan Friedrich,weil. Johan Friedrich Schwarze Jobst, Kleinkötters Sub Nr: 27 der Bauerschaft Unterwüste Nachgelaßener ehelicher Sohn, welcher sich durch den vorgezeigten Abschied vom Militair Dienst befreiet hat, will sich verheiraten mit Karoline Henriette, Hans Bartold Knoenmeiers Kleinkötters Nr: 6 der Bauerschaft Werl und Aspe ehelichen Tochter. Sponsus und Sponsa sind beide frei. Diese ziehet zu ienen auf deßen elterliche Stette und ist deren Zubringen 160 rthl. Brautschaz, welche gleich bezahlt werden, landüblicher Brautwagen, imgleichen eine Kuh und ein Rind, welches leztere über 2 Jahr abgeliefert wird.
Über die noch vorhandene Meierjahre des Stiefvatters und den Auf und Abzug ist zwischen dem Sponso und seiner leiblichen Mutter und Stiefeltern, wie diese das Kolonat in so äußerst schlechten und verschuldeter Lage angetreten, es in gehörigen Stand wieder hergestelt und von deren darauf gehalteten Schuldenlast ganz befreiet haben, folgendes verglichen und vom Sponso als Anerben seinen Eltern zur Vergeltung für ihren Fleis und gute Wirtschaft zugestanden worden.
1.) behält der Stiefvatter und des Sponsi Mutter den Meierstand auf dem Kolonat noch 5 Jahr und übergibt solches erst im 6ten nemlich im Jahr 1809 dem Sponso sechs Wochen vor der Ernte. Hierauf bezieheten
2.) der Stiefvatter und die Mutter die Leibzucht, wozu 
a)gehören soll, so lange beide am Leben sind 8 Schefl. Saat Land,
b) die untersten 2 Stücke im Garten
c) der hinterste Theil in der Wiese; der Weeg dafür gehet durch des Meiers Wiese hin und her.
d) aus der Ohrt Wiese erhält der Leibzüchter den 6ten Theil, so wohl vom ersten als Nachgrase, welchen der Meier dem Leibzüchter zu ganze fahren muß.
e) 4 Stück Land zu 4 Schefl. auf dem mittleren Kampe an Krügers Felde herschießend, nebst dem Hagen.
f) 4 Stück Land auf dem obersten Kampe an Göhner Henrichs Felde herschießend, samt dem Garten.
g) der dritte Theil vom Obste.
h) weidet der Meier dem Leibzüchter bei seinem Viehe mit 2 Kühe und ein Schwein.
Im Fall einer von den beiden Leibzüchtern mit Tode abgehen sollte, so solle der überlebende der Ordnung gemäß nur das halbe Leibzuchtshaus behalten, ferner die 4 Schefl. Land oben Sub lit: e  nebst dem dazu gehörigen Hagen.
der hinterste Theil in der Wiese Sub lit : c.
die untersten 2 Stücke im Garten Sub lit: b.
bei der halben Leibzucht wird dem Leibzüchter das Land frei beackert und der Mist und das Holz frei angefahren.
Der Anerbe beziehet mit seiner Ehefrau die Leibzucht, und zwar das halbe Leibzuchtshaus, ein Stück im Garten, 4 Schefl. Saat Land, den hintersten Theil in der Wiese, den 3ten Theil vom Obste, und wird ihm das Land frei beackert. Nach Verlauf von 2 Jahren ab 1806 erhält Sponsus noch 2 Schefl. Landes zum Leibzuchtsgenuß, bis er die Meierei antritt.
Aus dem Eingangs angefürten Grunde hat Sponsus sich heute verbindlich gemacht, daß ob er gleich iezt seiner Ehefrau 80 rthl. für seine 5 iüngeren Geschwister baar auszahlt, welche derselben nach viriten Portionen als Zulage zum Brautschaz werden, und wovon beim Ableben des einen oder andern die verlaßene Theile dem noch lebenden accreficiren sollen, so solle dieses der Schuldigkeit seinen Geschwistern die ordnungsmäßige Brautschäzze abzureichen auf keine Weise graeicidiciren, sondern er und seine Erben dehmohngeachtet schuldig solche ordnungsmäßig abzutragen.

Quelle: LAV NRW OWL L 108 A Nr. 172 Seite 367ff

Quelle: KB-Wüsten/Geb-1786-058

Actum Schötmar am Amte d. 4. März 1808.
Ernst Ludwig, des Johann Henrich Schwarze Jobst Kleinkötters N. 27 in der Bauerschaft Unterwüste ehelicher Sohn, welcher den Abschied aus Militair-Diensten vorgezeiget hat, will sich verheirathen mit der Witwe des Johann Friedrich Schwarze Jobst N. 27 gedachter Bauerschaft, Caroline Henriette, und hat die Dispensation Hochfürstl. Cosistoriums, diese von seinem Halbbruder hinterlassenen Witwe zu heirathen, vorgezeigt. Sponsus und Sponsa sind frey, und zieht der Bräutigam zur Braut auf das ihr zugehörige Colonat N. 27.
Hierauf sind den minderjährigen Kindern der Witwe Schwarze-Jobst,
1. Anna Maria 5 Jahre alt
2. Carl Ludwig Henrich 1 Jahr alt, ist Anerbe.
nehmlich dem Anerben Carl Ludwig Henrich, und der Tochter Anna Maria zu Vormündern gesetzt:
1. Hans Simon Herm Pauk
2. Johann Henrich Pumphans, und solche heute eidlich hier zu verpflichtet.
Zu Schlichten fand sich Inhalts des vom Untervogt Meise eingereichten Inventariums nichts.
Da der Anerbe erst 1 Jahr alt ist, so sind mit Einstimmung der Vormünder dem Sponso 28 Meyerjahre zugestanden.

Quelle: LAV NRW OWL L 108 A Nr. 173 Seite 217f

Quelle: KB-Wüsten/Cop-1808-007

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Quelle: KB-Wüsten/Kon-1823-M19H

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