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Professor Dr. Dr. Pastor Paul Jacobs.
Seit dem 30. Mai
1939 verheiratet mit Gerda Jacobs geb. Ernst aus Weener. |
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Wüstener Gemeindemitglieder besuchen
Professor Dr. Dr. Jacobs in seinem Haus in Münster. |
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Titelseite der 22-seitigen
Broschüre zur Gedenkfeier für Paul Jacobs am 15.
Januar 1969. |
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Dr. Paul Jacobs war von 1936 bis
1951 Pastor in Wüsten. |
Geboren ist er am
24. Oktober 1908 in Elberfeld als Sohn des Kaufmanns Paul Jacobs.
Bis 1928 besuchte er das Realgymnasium in Opladen bei Köln. Danach
studierte er an der Theologischen Schule Elberfeld und an den
Universitäten Tübingen und Zürich (Schweiz). Auf
Einladung besuchte er
von 1931 bis 1932 die Vrije Universiteit Amsterdam (Holland) und
schloß
sein Studium mit dem Sommersemester 1932 in Bonn ab.Die erste theologische Prüfung bestand er am 28. April 1933 in
Aurich.
Vom Sommersemester 1933 bis zum Wintersemester 1934/35 war er Assistent
bei Professor Dr. Weber an der Theologischen Schule Elberfeld und war
dort hauptsächlich als Dozent für die alttestamentlichen
Fächer tätig.
Die zweite theologische Prüfung bestand er am 10. Oktober 1935 in
Aurich.
Vom 1. November 1935 bis zum 31. Dezember 1935 war er Hilfsprediger in
Weener (Ostfriesland) und vom 1. Januar 1936 bis zum 30. April 1936 in
Großwalde.
Am 3. Mai 1936 wurde er in Wüsten ordiniert. Vom 1. Mai 1936 bis
zum 31. Juli 1937 war er Pfarrvikar in Wüsten.
Während seines Studiums in Amsterdam hatte er an seiner
Doktorarbeit über das Thema "Prädestination und
Verantwortlichkeit bei Calvin" gearbeitet, wozu er von Professor
Brunner in Zürich aufgefordert war. Am 31. Oktober bestand er in
Zürich die mündliche Doktorprüfung. |
Vom 1. August war er
Pfarrer in Wüsten und übernahm zugleich die weitere
Ausbildung der Kandidaten, Vikare und Hilfsprediger, für die
die Predigerseminare inzwischen von den Nationalsozialisten geschlossen
worden waren. Seitdem war er auch in der Prüfungskommission der
Lippischen Landeskirche. Er war theologisch beratendes Mitglied der
Leitung der Lippischen Landeskirche und des Moderamens des Reformierten
Bundes.
Vom Juli 1940 bis zum Kriegsende war er außerdem Lazarettpfarrer
in den Lazaretten von Bad Salzuflen.
Während des Kirchenkampfes in der Nazizeit gehörte er dem
"Coetus Reformierter Prediger in Lippe" an.
Im Mai 1948 wurde er mit der Stellvertretung der ordentlichen Professur
für reformierte Dogmatik an der Universität Münster
betraut. Drei Jahre versah er den doppelten Dienst, wobei er seine
seelsorgerischen Aufgaben in Wüsten immer öfter einem Vikar
oder einem ihn vertretenden Pfarrer überlassen mußte.
Am 15. September 1951 wurde ihm von der Lippischen Landeskirche der
Titel "Kirchenrat" verliehen. |
Bis zum 30.
September 1951 war er Pfarrer in Wüsten. Er schied aus dem Dienst
der Lippischen Landeskirche aus, da er bereits im Jahr 1948 zum Professor des
neu errichteten Lehrstuhls für Reformierte Theologie an
der Universität Münster ernannt worden war. Später wurde
er Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät der
Universität Münster. Hier wirkte er bis zum Frühjahr 1968.
Sein Nachfolger im Dekansamt Professor D. Frans Hesse sagt
in der Gedenkfeier zu Ehren von Professor Paul Jacobs: "Paul
Jacobs hat sich immer den Fragen gegenüber, die er sich
gerade auch aus der nichttheologischen Welt heraus gestellt
wußte, offen gezeigt. Diese Offenheit ist vor allem in den
Jahren seines Wirkens hier in Münster je länger je mehr
spürbar geworden. Er war offen für Fragen mannigfacher Art,
ob sie nun von der Welt der Geistes- und der Naturwissenschaften, der Literatur, der Technik oder
des Wirtschaftslebens her gestellt wurden. Er hat diese
Fragen gehört und in einer schier unerschöpflichen
Vortragstätigkeit versucht, ..."
In den letzten Jahren hat er neben seinen Tätigkeiten auch
noch den Vorsitz des Studentenwerks übernommen.
Er hat sich in seiner Arbeit verzehrt, bis Krankheit und Tod
ihn von seiner schweren Bürde befreiten. |
Professor Dr. Dr.
Paul Jacobs - unser Pastor in Wüsten - starb nicht ganz
60-jährig nach kurzer schwerer Krankheit am
27. August 1968. |
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