Herbert Lennier, gefallen im Zweiten Weltkrieg
Herbert Lennier
Herbert Lennier
Gedenkstein
Ehrenstätte für die 17 gefallenen Soldaten.
 
 Herbert Lennier
Geboren am 20. August 1923 in Unterwüsten. Gefallen mit 21 Jahren als Obergefreiter der Luftwaffe einen Monat vor Kriegsende am 8. April 1945 in der Nähen von Berlichingen in Württemberg.
Eltern: Gustav Lennier und Marie Lennier geb. Schröder
Herr Pfarrer Nuß vom Katholischen Pfarramt in Berlichingen schreibt nach acht Monaten, an die auf ein Lebenszeichen ihres Sohnes wartenden Eltern, mit tröstenden Worten u.a.: "... Ihr Sohn ist am 8. 4. gefallen und am 10. 4. auf dem hiesigen Friedhof mit 16 Kameraden beerdigt ..."     
 
Soldatengräber als Vermittler für Freundschaften
Als das Dorf im April 1945 Kampfgebiet war, befand sich unter den 19 deutschen Gefallenen auch der 21-jährige Obergefreite Herbert Lennier aus Wüsten bei Herford. Dem Ortspfarrer Kilian Nuß oblag die schwere Aufgabe den Angehörigen die bittere Nachricht zu überbringen. Dies konnte aus verständlichen Gründen erst ein halbes Jahr später geschehen.
Im Jahre 1947 besuchte Werner Lennier zum ersten Mal das Grab seines Bruders und bei der Einweihungsfeier der vom Volksbund Kriegsgräberfürsorge errichteten Ehrenstätte waren ebenfalls mehrere Angehörige der in Berlichingen beerdigten Soldaten anwesend. Werner Lennier und seine Familie verbanden seither ihre jährlichen Besuche am Grab mit einem Urlaub in Berlichingen und Umgebung. Im April 1995 konnten sie für 40-maligen Aufenthalt in unserer Gemeinde eine entsprechende Ehrung entgegen nehmen.Ortsvorsteher Schäuerlein brachte es in dichterischer Form auf den Punkt:
 Der ursprüngliche Anlaß war nicht erfreulich;
trotzdem kommen Sie getreulich
Jahr für Jahr nach Berlichingen her
und sind längst keine Fremden mehr.
In der Tat: Lenniers haben in Berlichingen zahlreiche Freunde gefunden, welche sich auch auf die nachfolgende Generation erstrecken. Kein Wunder also wenn Werner und Martha Lennier nach 45 Besuchen in Berlichingen im Jahre 1999 sogar ihre Goldene Hochzeit im Jagsttal gefeiert haben.
So gesehen hat der Krieg trotz der vielen negativen Erinne- rungen auf der Positivseite zu verzeichnen, dass er Menschen zusammenbringt, die sich sonst nie begegnet wären.
Aus 1200 Jahre Berlichingen

 
Quellen:
Mein Dank gilt Werner und Martha Lennier, die die Fotos und das Buch, aus dem zitiert wird, zur Verfügung stellten.


Ortsverwaltung Berlichingen: 1200 Jahre Berlichingen. 2000.