Unterwüsten Nr. 119 - Kopsieker - Schmerbeck - Deisler

Vorder- und Seitenansicht des Hauses von Heinrich Kopsieker in der Waldemeine auf dem Flurstück Ächternkamp.
Unterwüsten Nr. 119
Etwa ab 1952 Alte-Vlothoer-Straße Nr. 5 und
ab 1. Januar 1969 Waldemeinestraße Nr. 75
Karl Heinrich Kopsieker wurde am 3. September 1867 in Oberwüsten geboren. Sein Geburtsname war Karl Heinrich Schwein. Dieser Familienname war in Wüsten häufig und über Jahrhunderte alt. Alle Familien ließen in den 1910er Jahren ihren Namen ändern z.B. in Schwanold, Schmidt, Pecher oder eben in Kopsieker. Heute künden nur noch der Schweinsberg und einige alte Torbogeninschriften in Wüsten von diesem Namen. Karl Heinrich Schwein ließ für sich und seine Familie den Namen am 12. Oktober 1916 ändern. Ob er den Namen vom Namen seiner Frau, die "Wiesekopsieker" mit Mädchennamen hieß, ableitete, lässt sich nicht mehr klären.   
Er besuchte die Volksschule und wurde Ziegler. Im Adreßbuch des Fürstenthums Lippe von 1901 ist er als Einlieger bei Franzmeier am Krukenplatz aufgeführt. Auch seine Eltern - sein Vater war ebenfalls Ziegler - wohnten bei Franzmeiers.
Am 15. Januar 1900 heiratet er die aus Knetterheide stammende Johanne Wilhelmine Henriette Wiesekopsieker. Am 24. September 1902 wurde ihnen ein Sohn geboren, der aber schon nach einem halben Jahr starb. Am 17. Oktober 1903 wurde ihre Tochter Hermine Henriette geboren, die am 1. November in der reformierten Gemeindekirche von Pastor Thelemann getauft wurde.   
Wann er den Zieglerberuf aufgab und wann er mit seiner Familie auf Brandsmeiers Hof in die Waldemeine zog, kann nicht mehr festgestellt werden. Aber im Lippischen Adreßbuch von 1926 ist seine Wohnung bei Landwirt S. Brandsmeier, Unterwüsten Nr. 57, und sein Beruf ist Wegearbeiter.

Lageplan der Siedlung Waldemeine, Flurstück Ächternkamp, an der Alten-Vlothoer-Straße.
Erstellt wurde diese Zeichnung zum Bauantrag des Hauses für Heinrich Kopsieker  im Jahre 1929.
  Er zeigt die Besitzverhältnisse zur damaligen Zeit.
v. l. n. r. Koring, noch nicht parzelliert, Kopsieker mit eigezeichnetem Haus, Wehmeier, Koring später Gusek heute Bobe, Pumpenmeier, Göhnermeier später Güse heute Franke. 

Heinrich Kopsieker, Hermine und Ernst Schmerbeck und
Gerda Koring, die Nichte von Ernst Schmerbeck, vor ihrem Haus in der Waldemeine, Unterwüsten Nr. 119. 

Ernst Schmerbeck, geboren am 30. September 1903 in Altena (Westf.). Sohn des Drahtziehers Arnold August Schmerbeck (* 25. November 1872) und seiner Ehefrau Lydia geb. Reichhold (* 18. Juni 1876), heiratet am 25. Oktober 1928 Hermine Henriette Kopsieker, die Tochter von Karl Heinrich Kopsieker. Die kirchliche Trauung war mit Pastor Heinrich Böke einen Tag später, am Freitag, den 26. Oktober in der Kirche zu Wüsten.
Der Bau des Hauses von Heinrich Kopsieker konnte also mit tatkräftiger Unterstützung seines Schwiegersohnes Ernst Schmerbeck geschehen. Ende 1929 oder  Anfang 1930 sind die beiden Familien Kopsieker und Schmerbeck in das Haus eingezogen. Schon 3 Jahre nach Einzug in das neue Haus, starb am 25. Mai 1933 mit 62 Jahren, Johanne Kopsieker. Spätestens zu diesem Zeitpunkt zogen Willi und Mathilde Diekmann in die Einliegerwohnung. Sie blieben dort bis Mitte 1970 wohnen.  

Der Wüstener Gemeinderat Ende 1968 nach seiner letzten Sitzung . Ernst Schmerbeck in der hinteren Reihe zweiter von rechts..

Ernst Schmerbeck war Wegemeister und hielt mit einem Kollegen die Wege und Straßen in Unterwüsten in Ordnung. Über seine Soldatenzeit ist wenig bekannt. Er war wohl an der Ostfront in Polen stationiert. Nach glücklicher Heimkehr
kümmerte er sich aber neben seiner beruflichen Tätigkeit auch um das Wohl der Wüstener Bürger. Er war Mitglied der SPD und bis zur Eingemeindung von Wüsten nach Bad Salzuflen langjähriges Mitglied des Wüstener Gemeinderates.  
Die Ehe von Ernst und Hermine Schmerbeck blieb kinderlos. Am 25. Mai 1950 adoptierten sie das zweijährige Mädchen Gudrun und nahmen es an Kindesstatt an. Gudrun besuchte die Volksschule in Wüsten und lernte beim ortsansässigen Friseurmeister Gustav Arnsmeier Friseuse.
Manfred Werner Deisler, geboren am 1. Mai 1942 in Berlin-Spandau, Sohn des Werner Alfred Deisler und seiner Ehefrau Anni Auguste geb. Andresen, und Gudrun Schmerbeck, heirateten am 31. August 1968 in der Kirche zu Wüsten.
Am 5. Juli 1970 wurde ihr Sohn Michael im Lemgoer Krankenhaus geboren.
Manfred Deisler, gelernter Kfz-Schlosser und Tankwart, ist seit 1969 Berufskraftfahrer. Neben seinem anstrengenden und aufreibendem Beruf galt Manfreds Freizeit dem Sport. Schon in Berlin war er Mitglied im SV Spandau. Nach Ostwestfalen gekommen, schloss er sich schnell dem Handballverein in Herford an. Hier in Wüsten hat er viele Jahre im SV Wüsten mitgewirkt und seit 1963 ist er Mitglied im MSC Wüsten, den er prägend mitgestaltete.
Michael Deisler, sein Sohn, ebenfalls Kfz-Schlosser, der seinen Beruf bei VAG-Buchholz-Schötmar erlernte, setzt die Motorsprtbegeisterung fort. Auch er ist seit 1978 Mitglied im MSC-Wüsten.
 
Die Familien Kopsieker - Schmerbeck - Deisler

Heinrich und Wilhelmine Kopsieker mit Tochter Hermine.
Das Foto entstand etwa 1905.

Karl Heinrich Kopsieker
*
3. September 1867 in Oberwüsten
† 15. Februar 1959 in Unterwüsten
oo am 15. Januar 1900 in Wüsten mit
Johanne Wilhelmine Henriette Kopsieker
geb. Wiesekopsieker

*
23. September 1870 zu Knetterheide Gemeinde Schötmar.
† 25. Mai 1933 in Unterwüsten
Kinder

Wilhelm Heinrich Gustav Kopsieker
* 24. September 1902 † 12. Februar 1903

Hermine Henriette Kopsieker
* 17. Oktober 1903 †

Karl Heinrich Kopsieker in hohem Alter.

Ernst Schmerbeck
* 30. September 1903 in Altena (Westf.)
† 15. Mai 1971 in Lemgo
oo am 25. Oktober 1928 in Wüsten mit
Hermine Henriette geb. Kopsieker
* 17. Oktober 1903 in Oberwüsten
† 3. April 1992 in Bad Salzuflen

Kinder
Gudrun Käthe Dorothea Schmerbeck geb. Oelker
* 8. April 1948

Hochzeit von Hermine Kopsieker und Ernst Schmerbeck
am 25. Oktober 1928.

Hermine Schmerbeck, Gudrun, Heinrich Kopsieker und Ernst Schmerbeck. Ein Foto aus den späten 1950er Jahren.

Manfred Deisler
* 1. Mai 1942 in Berlin Spandau
oo am 31. August 1968 mit
Gudrun Käthe Dorothea Schmerbeck geb. Oelker
* 8. April 1948 in Bad Salzuflen
Kinder
Michael Deisler

* 5. Juli 1970 in Lemgo

Familie Deisler,
Michael, Gudrun und Manfred.

 

 
Quellen Ein besonderer Dank an Gudrun und Manfred Deisler, die Fotos und Dokumente zur Verfügung gestellt haben.
Dank an Ulla Franke, die das Bild vom Wüstener Gemeinderat zur Verfügung stellte.