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Jürgen Schweins Hof in Pehlen - Unterwüsten
Nr. 21
Hofgeschichte |
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Schweins Hof im Winter.
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Der Hof Schwein oder auch Jürgen Schwein in Pehlen,
Unterwüsten Nr. 21. Nach der Vergabe von Straßennamen in den
1950er Jahren war die Adresse Pehlen 2c. Heute sind die
Besitzer und Bewohner des renovierten Hofgebäudes die
Familie Schürmann. |
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Foto oben: Der Hof mit fleißigen Bewohnern, die
Spricker-Wiebe - wie es zu der Zeit noch üblich war,
zum Anheizen für das Herdfeuer und die kalte Jahreszeit -
herstellten.[2]
Foto links: Das Hofgebäude in den 1930er Jahren.[3]
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Die früheste
Erwähnung des Hofes ist im Jahr 1535[4]
- aber er hat sicher schon viele Jahre vorher bestanden - in
dem lippischen Landschatzregister. Die zu entrichtende
Steuer in diesem Jahr war für Ludeke Swenn 3 Ort.[5]
1545 wurden wiederum 3 Ort Steuern von Lüdeke Swenn, mit dem
Zusatz "is Jurgen" erhoben.[6]
1562 musste Jurgenn Swenn 1½
Fl. (Florin=Gulden) aufbringen. Die Steuern, die nicht jedes
Jahr sondern nur nach Anlass erhoben wurden, waren in diesem
Jahr der doppelte Satz. Es war eine Reichssteuer ("Baugeld"),
die wahrscheinlich dazu bestimmt war, die durch die
Türkenkriege im Südosten des Reiches aufgetretenen
Verwüstungen zu beseitigen bzw. ebendort Befestigungen zu
errichten.[6] Im Jahr 1572 wurden von
Gorgenn Svenn 1½ Ort für den gleichen Anlass wie 10
Jahre zuvor erhoben.[7] |
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Im Salbuch von
etwa 1616/1617[8] sind eine
Bestandsaufnahme und Inventarisation der Höfe in den Ämtern
- hier das Amt Schötmar - mit ihren Rechten und Pflichten
aufgelistet. |
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Quellen: |
1 Foto K. Pumpenmeier 13.
Dezember 2012. |
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2 Dank an Frau Schiefelbein
für das Foto, auf dem sie rechts zu sehen ist. |
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3 Dank an Frau Martha
Lennier, die das Foto aus ihren Kindertagen in ihrem Album
hat. |
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4 Verdenhalven, Fritz:
Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und
1572. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Münster in
Westfalen 1971, S. 46. |
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5 Münzen: 1 Gulden = 4 Ort =
12 Mark = 48 Matthier = 144 Schilling. Nach Verdenhalven [4]
S. XIII. |
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6 Nach Verdenhalven [4] S.
XI. |
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7 ebd. S, 47 |
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8 Stöwer, Herbert
und Fritz Verdenhalven: Salbücher der Grafschaft Lippe
von 1614 bis etwa 1620. Münster 1969, S. 127. |
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