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Lambrachts Hof an der
Glimke - Unterwüsten Nr. 20
Hofgeschichte |
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Lambrachts Hof, heute Bobe.[1] |
Der Hof Lambracht
an der Glimke hatte ursprünglich die Hofnummer Unterwüsten
Nr. 20. Heute ist der Hof im Besitz der Familie Bobe, Glimke
4, 32108 Bad Salzuflen OT Wüsten. |
Die Früheste Erwähnung des Hofes ist in
der Volkszählung von 1609[2]. Unter
der Hofgröße "Köttere haben Pferde" wird der Hof als "Zimblich"
ziemlich vermögend eingestuft. |
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Zimblich |
Jürgen Lambracht |
1 |
Frauw |
1 |
Dochter |
1 |
Sohn |
1 |
Klein Kind |
2 |
Knecht |
1 |
Inligger |
1 |
Frauwe |
1 |
Inliggersche |
1 Arm |
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Acht Personen mit zwei
Kleinkindern bewirtschafteten den Hof. Darunter Tochter und
Sohn, die im arbeitsfähigen Alter sind, da sie andernfalls
als Kleinkinder aufgeführt würden. Die Einlieger wurden
vermutlich als Tagelöhner auf dem Hof beschäftigt, wenn
genügend Arbeit für sie anfiel. |
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Auszug aus dem Salbuch von 1614[3],
der die Abgaben des Hofes auflistet. |
Erst mehr als 100 Jahre später finden
wir eine weitere Erwähnung des Lambrachtschen Hofes. Eine frühe Hochzeit ist im Kirchenbuch Wüsten zwischen
Hans Berent Lambracht, Tönnies Lambrachts ehelichem Sohn,
und Catharina Marickn Kleymann, Bartold Kleymanns auf
der Kruthove [Krutheide] eheleiblichen ältesten
Tochter vermerkt. Am
Sonntag, den 19.
Juli 1716, wurden sie in der Wüstener ev. ref.
Gemeindekirche getraut. Beide sind den Grafen zur Lippe
(Graf Friedrich Adolph zur Lippe 1667-1718) leibeigen.
Sponso, der Bräutigam, zieht zur Braut auf ihren Hof. Er
"verbessert" diesen mit 100 Thalern Brautschatzgeldern.
Ferner bringt Hans Berent Lambracht einen landüblichen
Brautwagen und seiner jüngste Schwägerin "... nach
gewohnheit dieses Ambtß [Amt Schötmar] das Erbrecht gehöret.
So hat Sie daßelbe gutwillig an ihre älteste Schwester
abgetreten u. überlaßen ...".[4] |
Vier Jahre nach seinem älteren Bruder, am
19. September 1720, heiratet der Anerbe des Hofes, Johann
Berent Lambracht, die Tochter von Jost Brokmeier, Unterwüsten
Nr. 9, Anna Cathrina Brokmeier. Die Brokmeiers auf ihrem
Uralthof waren freie Bauern und nicht leibeigen. Johann
Berent hat sich vermutlich vor seiner Hochzeit freigekauft,
sonst hätte sich seine Braut bei ihrer Vermählung in die
Leibeigenschaft begeben müssen. Als Brautschatz bringt die
Braut vom Brokhof 200 Thaler, 3 Kühe, 3 Rinder, 6
Schweine, ein Pferd und 6 Sack Korn partim.[5]
Kraft der guten Partie, die er mit dieser Heirat gemacht
hat, verspricht er seinen drei noch lebenden Brüdern und
seiner Schwester je 80 Thaler und seiner Schwester
zusätzlich einen "völligen Brautwagen mit dem Zubehörigen
wie gebräuchlich". |
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Die Hofgeschichte
wird fortgesetzt. |
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Quellen: |
Kirchenbuch Wüsten im Archiv
der Lippischen Landeskirche Detmold. Bd. 1 1671-1741,
Copulierte 1716 pos. 4. |
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Lippische Landesarchiv NRW
OWL Detmold, Eheprotokoll L 108 Nr. 163 S. 171. Transkribiert
Margit Lenniger. |
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1 Foto:
Rainer Mewes †, 1960. |
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2
Volkszählung 1609: LAV NRW OWL L92 Z IV Nr.
29 S. 259 |
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3
Stöwer, Herbert und
Fritz Verdenhalven:
Salbücher der Grafschaft Lippe von 1614 bis etwa 1620.
Lippische Geschichtsquellen. Münster in Westfalen, 1969.
Salbuch der Vogtei Schötmar von etwa 1616/1617. Wüsten,
Seite 130, Pos. 1131. |
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4 Bis zum Ende des 18. Jh.
erbte im Amt Schötmar der jüngste Sohn bzw. bei nicht
vorhanden die jüngste Tochter den Hof. Hier tritt sie ihr
Anerbenrecht "gutwillig" an ihre älteste Schwester, die
Ehefrau von Hans Berent Lambracht ab. |
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5 partim: (lat.) = teils, teils
teils, Verwendet in Eheprotokollen:
"...
Sack Korn partim ..." z. B.: teils Roggen, teils Gerste,
teils Hafer. |
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