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Hofgeschichte  
Familienforschung
Torbogeninschrift  
   

Schemmel im Sundern Unterwüsten Nr. 6
Torbogen- und Grabsteininschriften

Anno 1811 den 13. Julius hat Johan Bartold Schemmel und Luise Charlotte Sparbrodt.
Sowie ein Haus das fest ineinander verbunden ist nicht zerfaellt vom Sturmwind
also fürtet sich auch ein Mensch welcher seiner Sachen gewis ist vor keinem Schrecken.
Aber Gott fürten ist die Weisheit die reich machet und alles Gute mit sich bringt.
Sie erfüllet das ganze Haus mit ihren Gaben und alle Gemaecher mit

Torbogen des Bauernhauses ging bei Umbauarbeiten verloren.

Johann Barthold Schemmel, geboren am 16. November 1768, Meier in Unterwüsten Nr. 6, Sohn des Johann Barthold Schemmel, geb. Stuckmann und der Anna Katharina Ilsabein Groteguth, heiratet am Sonnabend, den 26. September 1801 Luise Charlotte Friederike Sparbrodt von Hellerhausen, Unterwüsten Nr. 7, geboren am 3. März 1781. Er war 43 und sie 30 Jahre alt, als sie das große Bauernhaus im Jahr 1811 bauten. Heute sind in dem Gebäude die GutsStuben, ein Jahreszeiten-Restaurant mit Café, untergebracht.

 

Anno 1619 hefft Berendt Schemmell und mein eheliche Husfrouwe Margretha Duth
Hus lathen buwen. - Woll Godt vortruwet hath woll gebuwet                          M. Peter Barto?

Die Leibzucht wurde abgerissen, der Torbogen verwahrt.

 

Torbogeninschrift am großen Kötterhaus.

ANNO 1745 DEN II JUNY HAT JOHAN BERNDT SCHEMMEL
UND ANNA ELISABETH LINNEMANS PS. LII.10. ICH  ABER WER
DE BLEIBEN WIE EIN GRUNER OELBAUM IM HAUSE GOTTES VERLAS
SE MICH AUF GOTTES GUTE IMMER UND EWIGLICH - M.H.ST.H

Ein Jahr vor seinem Tod hat Johann Bernd Schemmel und seine Ehefrau Anna Elisabeth Linnemann das noch heute von Frau Ruth Schemmel bewohnte Kötterhaus gebaut. Der Grabstein des Ehepaares steht ebenfalls noch auf dem historischen Friedhof in Wüsten (siehe unten).

 

Torbogeninschrift an der Remise.

ANNO 1857 DEN 9. APRIL HAT WILHELM SCHEMMEL UND WIL
HELMINE MEIERJOBST DIES HAUS RICHTEN LASSEN · MEINE AUGEN
SEHEN NACH DEN TREUEN – IM LANDE DASZ SIE BEI MIR
WOHNEN UND HABE – GERN FROMME DIENER

Philipp Wilhelm Schemmel, der jüngste lebende Sohn des Johann Barthold Schemmel, und der Luise Charlotte Friederike Sparbrodt war der Hoferbe. Er wurde am 23. August 1803 geboren und heiratete am 1. August 1839 in der Kirche St. Johann zu Lemgo, die aus Leese stammende Wilhelmine Luise Meierjobst. Sie bekamen nur ein Kind, den späteren Hoferben und Landtagsabgeordneten Wilhelm Ludwig August Schemmel. Wilhelm Schemmel und Wilhelmine Meierjobst bauten 1857 die Wagen- und Geräteremise, die dann vor dem 1. Weltkrieg vom bekannten Salzufler Architekten Rudolf Günther wesentlich erweitert wurde.

 

Grabstein für Johann Albert Schemmel, † 1710, und seine Ehefrau Anna Margarethe Groteguth, † 1718.

Vorderseite:

Rückseite:

ANNO 1710
DEN 17. MAY IST
DER EHR UND ACHT
BARE JOHAN AL
BERT SCHEMMEL
GESTORBEN SEINES
ALTERS 64 JAHR

ANNO 1718
DEN 17 AUG IST
DIE EHR UND TU
GENDSAME FRAU
ANNA MARGARETHA
GROTEGUHS GEST
ORBEN IHRES ALT 69

II COR V v I
WIR WISSEN A
BER SO UNSER
IRDISCH HAUS
DIESER HUTTEN
ZERBROCHEN WIRD
DAS WIR EINEN
BAU HABEN VON
GOTT ERBAUET
EIN HAUS NICHT
MIT HANDEN GE
MACHT DAS E
WIG IST IM
HIMMEL

APOC XIV v 13
SELIG SINT DIE
TODEN DIE IM
HERREN STER
BEN VON NUN AN
IA DER GEIST
SPRICHT DAS
SIE RUHEN VON
IHRER ARBEIT
DEN IHRE WER
KE FOLGEN
IHNEN NACH
 

Johann Albert Schemmel ist am 17. Mai 1710 mit 64 Jahren gestorben, demnach ist er 1646 geboren. Seine Eltern waren Bernd Schemmel, der Jüngere und Margarethe Husemann, die vermutlich aus Wülfer oder Bexterhagen stammte. Johann Albert Schemmel heiratete am 5. November 1671 in Wüsten Trina (Anna) Margaretha Groteguth, deren Elternhaus in Welstorf stand. Im Laufe ihrer Ehe bekam das Ehepaar zwischen 1673 und 1694 13 Kinder.

 

Grabstein für Bernd Schemmel, † 1746, und Anna Elisabeth Linnemanns † 1756.

Vorderseite:

Rückseite

ANNO 1746 DEN
18· JANUAR IST DER
EHR UND ACHTBAHRE
BERND SCHEMMEL
GESTORBEN SEINES
ALTERS 63 JAHR
WENIGWER
2· MONAT

ANNO 1756 DEN
23 AUGUST IST DIE EHR
UND TUGENDSAHME
ANNA ELISABETH
LINNEMANNS GE
STORBEN IHRES AL
TERS 66
JAHR

2· TIM· IV· v. 7· 8·
ICH HABE EINEN GU
TEN KAMPF GE
CKAMPFET ICH
HABE DEN LAUF VOL
LENDET ICH HABE
GLAUBEN GEHALTEN
HINFORT IST MIR BEI
GELEGET DIE KRON
DER GERECHTIGKEIT
WELCHE MIR DER HERR
AN IENEM TAGE DER
GERECHTE RICHTER
GEBEN WIRD NICHT
MIR ABER ALLEINE
SONDERN AUCH ALLEN
DIE SEINE ERSCHEINU
NG LIEB HABEN

PHIL. I. v. 22. 23
SINTEMAL ABER
IM  FLEISCHE LE
BEN DIENET MEHR
FRUCHT ZU SCHAF
FEN SO WEIS ICH NICHT WELCHES
ICH ERWEHLEN
SOLL DEN LIEGET
MIR BEIDES HART
AN ICH HABE LUST
ABZUSCHEIDEN UND
BEI KHRISTO ZU SEIN
WELCHES AUCH VIEL BESER WORE

Johann Berend Schemmel wurde am 25. März 1683 auf Schemmels Hof geboren. Er starb im 63. Lebensjahr am 18. Januar 1746. Er heiratete am Sonnabend, den 18. September 1711, die am 5. Februar 1692 in Holzhausen an der Bega geborene 19-jährige Anna Elisabeth Linnemann. Der Sohn Johann Albert übernimmt den Hof nach dem Tod seines Vaters. Die Witwe lebt noch 10 Jahre auf dem Hof und stirbt im 66. Lebensjahr am 25. August 1756.

 

Das sogenannte Apfelhaus an der Glimke gelegen.
Ursprünglich im Besitz des Hofes Iggensen, Unterwüsten Nr. 16, heute zum Hof Schemmel gehörend.

DER SEGEN DES HERRN MACHET REICH OHN MÜHE.
ANNO 1613 JOBST HENRICH PRÜSNER UND MARGRETA
ELISABETH SCHALCK HABEN DAS HAUS BAUWEN LASSEN
D. M. JOHAN HERM BOEKE ANNO 1732

Das Haus wurde 1613, noch vor dem 30-jährigen Krieg errichtet und vermutlich 1732 umgebaut. Die Zeit, in der das Haus erbaut wurde, liegt vor der Zeit der Kirchenbuchaufzeichnungen von Wüsten.


Quellen: APOC XIV v 13 = Apocalypse-Offenbarung des Johannes 14 v 13.
  Redeker, Adolf: Schemmel im Sundern. Detmold 1974.
  Schubert, Erwin: Zeugen aus der Vergangenheit Wüstens. Ortsnamen, Torbogen- und Grabinschriften. Wüsten 1990. S. 29ff.
  Lippische Landesbibliothek. Pahmeier, Friedrich Wilhelm: BA TB-2-46.
  Wüstener Kirchenbücher im Archiv der Lippischen Landeskirche Detmold.